Je jünger Wohnhäuser in Deutschland sind, desto geringer ist der Anteil der vermieten Wohnungen und desto höher die Selbstnutzerquote
Wussten Sie, dass wir Deutschen die niedrigste Wohneigentumsquote in Europa haben? Aber das ändert sich: Nach Berechnungen von LBS Research auf Basis des Mikrozensus Wohnen leben in neu erbauten Mehrfamilienhäusern mehr Eigentümer als in den Vor- und Nachkriegsbauten.
Je neuer Mehrfamilienhäuser nämlich sind, desto höher ist der Anteil an Wohnungen, die vom Eigentümer selbst bewohnt werden, siehe Grafik. In Mehrfamilienhäusern ab Baujahr 2011 beträgt die sogenannte Eigentümerquote immerhin 29 Prozent, während sie in Gebäuden, die zwischen 1991 und 2010 errichtet wurden, erst bei knapp 27 Prozent liegt.
In den Vor- und Nachkriegsbauten bis Baujahr 1978 sind sogar gut 80 Prozent aller bewohnten Wohnungen vermietet. Dass der Mieteranteil in jenen Gebäuden besonders hoch ist, ist leicht erklärlich: Häuser aus den 1950er und 1960er Jahren können die Ansprüche heutiger Eigentümer an die Wohnqualität nur selten erfüllen.
Bei den Einfamilienhäusern ist keine vergleichbare Dynamik des Selbstnutzeranteils zu beobachten, es werden ohnehin fast 84 Prozent aller Einfamilienhäuser von ihren Eigentümern bewohnt. Im Vergleich nach Baujahren liegt die Quote bei den neueren Häusern mit gut 87 Prozent zwar etwas höher als bei den alten, aber viel Luft nach oben gibt es nun einmal nicht mehr.
Generell gilt: Je städtischer – sprich je verdichteter – ein Wohnort ist, umso höher fällt der Anteil von Etagenwohnungen am selbst genutzten Eigentum aus. Laut Mikrozensus beträgt er in den Metropolen gut die Hälfte, in deren Speckgürteln ein Drittel und in den daran angrenzenden Kreisen nur noch etwas mehr als ein Viertel. Dass es einen Trend zum Wohnen im Eigentum auch in den Städten gibt, steht allerdings außer Frage.
Redaktion: Franck Winnig | Quelle: Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen| Foto: LBS Research